Loge de Guyon Syndrom

Ursache / Entstehung
Ursächlich ist bei dieser Erkrankung die Einengung des Ellennerven (Nervus ulnaris) am Handgelenk in einer tunnelartigen bindegewebigen Loge, durch welche der Ellennerv gemeinsam mit der Ellenarterie verläuft. Der französische Chirurg Felix Guyon beschrieb diese erstmals 1861.
Häufig ist die Ursache eines Loge-de-Guyon-Syndroms unklar. Vorausgegangene Verletzungen oder auftretende Tumore wie Lipome oder Ganglien werden beobachtet.

Symptome
Schmerzen und Sensibilitätsstörungen mit Taubheitsgefühl im Ring- und Kleinfinger, sowie Kraftverlust und Atrophie (Abflachen) der vom Ellennerv versorgten Handbinnenmuskulatur können auftreten. Oft werden rasche Lähmungen der Muskulatur (bis zur Ausbildung einer Krallenhand) ohne sensible Ausfälle an den Fingern beobachtet. Aber auch Spontan- und Belastungsschmerz der ellenseitigen Handwurzel und ein Druckschmerz zwischen Erbsenbein und Hakenbein sind hinweisend. Die Diagnose wird durch eine klinische Untersuchung und durch eine Nervenleitmessung eines Neurologen gestellt.

Behandlung
Grundsätzlich gilt, dass der Nerv bei einer nachgewiesenen Einengung durch eine Operation vom Druck entlastet werden muss. Je länger die Kompression besteht, desto größer ist der Nervenschaden, bei dem dann ein Taubheitsgefühl oder eine Kraftminderung in der Hand verbleiben kann.
In Fällen, bei denen die Beschwerden nur leicht sind und die neurologischen Messwerte bestimmte Grenzwerte noch nicht überschritten haben, können konservative Maßnahmen wie das Tragen einer Handgelenkschiene oder eine Physiotherapie erfolgen. Eine dauerhafte Heilung ist darunter jedoch nicht zu erwarten.